hat durch ihre Mitglieder in fast jeder Instrumentengattung Handwerker:
Bogenbau, Dudelsackbau, Geigenbau, Harfenbau, Historische Tasteninstrumente, Holzblasinstrumentenbau, Klavierbau, Metallblasinstrumentenbau, Musikelektronik, Orgelbau Orgelmetallpfeifenmacher, Zupfinstrumente

Momentan ist nicht bekannt, ob in Dresden jemals eine Innung verschiedener Musikinstrumentenbauer existierte. Sicher ist, daß es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einzelne kleinere Vereinigungen der jeweiligen Instrumentengattungen gab. Nach dem 2. Weltkrieg wurde innerhalb der Handwerkskammer eine „Fachgruppe Musikinstrumentenbau“ eingerichtet, die in den 50ger Jahren sehr aktiv war , allmählich jedoch „einschlief“. Erst mit dem Zuzug junger Instrumentenbauer Anfang der 80ger Jahre wurde sie wiederbelebt.
Nach der „Wende“ 1989 beschlossen die Handwerker, eine Innung zu gründen, der fast alle Instrumentenbauer der Stadt und des damaligen Bezirkes Dresden beitraten.

Die im Jahr 1206 gegründete Stadt Dresden wurde 1547 Kurfürstliche Residenz (unter Kurfürst Moritz von Sachsen) und somit kultureller Mittelpunkt Sachsens. 1548 werden Hofkantorei und Hofkapelle gegründet. Die 1539 in Sachsen eingeführte Reformation erlaubt den Instrumentengebrauch in der Kirche, die „Musikübung“ wird an allen protestantischen Schulen eingeführt. So wie die Nöte des 30-jährigen Krieges (1618-48) durch die Pest (1632-33) mit 7200 Toten die Hälfte der Stadtbevölkerung dahinrafft, erholt sich erst ab 1680 durch Georg III. ua. mit der Aufstellung eines stehenden Heeres mit Militärmusik die Wirtschaft wieder. Eine 15-jährige Steuerbefreiung (1685 durch August d. Starke) bei Ansiedlung von Handwerkern auf der Dresdner Neustadt-Seite hat zur Folge, daß sich gerade dort viele Blasinstrumentenmacher niederlassen. Unter August III. (reg.1694-1733) erreicht Dresden den wirtschaftlichen Anschluß an die führenden europäischen Länder, die Einbürgerung fremder Spezialisten und Schutzrechte für Erfindungen werden von ihm gefördert. Der 7-jährige Krieg (1756-63) jedoch führt Sachsen in eine Staatskrise, viele Instrumentenbauer gehen ins Ausland, vor allem nach England. Die Wirtschaft belebt sich kurze, wurde jedoch durch die Napoleonischen Kriege (1803-15) wieder gebremst. Spürbar erholt sie sich aber bis 1825, was vor allem ab 1830 der Dresdner Klavierbau wiederspiegelt. Die 1861 in Sachsen eingeführte Gewerbefreiheit führt zu solch enormen Aufschwung, daß 1912 im „Welt-Adreßbuch“ / Paul de Wit für Dresden 263 Instrumentenbauer verzeichnet sind. Die folgenden 2 Weltkriege beenden jedoch unweigerlich diese Ära des Musikinstrumentenhandwerks.

Auszüge aus dem „Geleit“ (von Klaus Gernhardt) und den „Vorbemerkungen“ (von Barbara Rühle) einer Broschüre der Innung der Musikinstrumentenbauer Dresden.


Vositzender: Christoph Rühle
Geschäftsführerin: Petra Rühle

Vollmitglierder: 19

Gastmitglieder: 3
Ehrenmitglieder: 1


Zu den Aufgaben der Handwerksinnung gehören:
- die Förderung der gemeinsamen gewerblichen Interessen ihrer Mitglieder;
- öffentliche kommunale Einrichtungen bei der Vergabe von Lieferungen und Leistungen umfassend zu beraten;
- über Angelegenheiten der in ihr vertretenen Handwerke den Behörden Gutachten und Auskünfte zu erstatten;
- den den Gemeingeist zwischen Meistern, Gesellen und Lehrlingen und die Berufsehre zu pflegen;


Zum Beitritt in die Handwerksinnung sind Musikinstrumentenbauer berechtigt, die:
- in die Handwerksrolle, das Verzeichnis zulassungsfreier Handwerke oder das Verzeichnis handwerksähnlicher Gewerbe mit dem Handwerk/Gewerbe oder einem wesentlichen Teil davon eingetragen sind und
- in dem Bereich Dresden-Lausitz ihre gewerbliche Niederlassung oder Wohnsitz haben.
Ein schriftlicher Beitrittsantrag ist an die Geschäftsführung der Innung zu richten.

Die Jahres-Mitgliedsbeiträge sind (Stand 2010):

Vollmitglied: 50 €
Gastmitglied: 25 €
je Beschäftigten im Unternehmen: 5 €


Satzung als PDF